(Prime Quants) – Die Aktie von Nordex gönnt sich am Dienstag eine kleine Auszeit. Mit 1,7 Prozent Tagesverlust notiert der Anteilsschein vom Windanlagenbauer mit aktuellen 29,99 Euro knapp unter der so gern gesehenen runden Marke. Nachdem das Papier seit vergangenen Mittwoch vom Tief bei 27,90Euro zwischenzeitlich um fast drei Euro stieg, ist der heutige Rücksetzer technisch kein Problem und ganz gut dazu geeignet infrage zu stellen, ob es wie in der Vergangenheit bei der Aktie von Nordex so weitergehen kann.
Sensationell
Die Kursgewinne, die den Aktionären von Nordex seit letztem Oktober beschert wurden, lassen sich mit einem Wort zusammenfassen: „sensationell!“ Von knapp über zehn Euro ging es innerhalb eines Jahres auf bis zu 30 € nach oben. Das Besondere an dieser Bewegung ist, dass sie nahezu schnurstracks in Nordrichtung verlaufen ist. Das bedeutet binnen Jahresfrist fast eine Verdreifachung des Börsenwertes. Oder anders ausgedrückt 200 Prozent Gewinn innerhalb von zwölf Monaten. Das ist eine phänomenale Entwicklung.
Zu viel des Guten?
Die nun schon seit Sommer 2013 anhaltende, manchmal auch explosionsartig anmutende, Kursrallye mag manch einem Anleger vielleicht schon fast unheimlich sein. Nicht nur dass sie in ihrer Höhe ungewöhnlich ist, dazu kommt noch, dass sich seit Anfang 2015 die ohnehin schon als schnell geltende Rallye nochmals beschleunigt hat. Dabei darf sich die Frage zunehmend in den Vordergrund stellen, ob die Kursgewinne noch irgendwie zu rechtfertigen sind. Sicherlich geht es am Finanzmarkt hauptsächlich um das Zusammenkommen von Angebot und Nachfrage. Allerdings kommt es immer mal wieder vor, dass eine der Marktseiten systematisch einem Irrtum unterliegt. Wenn das herausgefunden wird und die Erwartungen für zukünftige Preise von der jeweiligen Seite angepasst werden, kommt es in solchen Momenten gerne auch einmal zu heftigen Kursverluste. Sicherlich ist der Kursgewinn bei Nordex nicht ganz unerklärlich, denn nachdem die Solarbranche in Deutschland nahezu ausgelöscht wurde, um genauer zu sein die Produzenten von Solarmodulen, stellte sich für viele Anleger die Frage, wo es denn hingehen wird, wenn der Solarstrom nicht die marktfähige Variante der erneuerbaren Energien in Deutschland sein würde. Dass der politische Wille das Portmonaie des Bürgers aufzumachen, um den Umbau hin zu erneuerbaren Energien voranzutreiben, vorhanden ist, ließ viele Anleger darauf spekulieren welche Branche alternativ zur Solarbranche in den Genuss des massiven Ausbaus kommen würde. Nordex als einer der stärksten deutschen Windkraftanlagenbauer stand sofort auf den Plan, als die Windenergie als Nachfolger der Solarenergie betrachtet wurde. Daraus folgend sind starke Kursentwicklungen für Nordex sicherlich nicht verwunderlich, allerdings hat jede Rallye auch einmal ein Ende. Nach einer alten gilt, dass wenn etwas zu gut scheint um wahr zu sein, es meistens nicht wahr ist. Da im Moment nahezu aus allen Ecken zu hören ist, wie weit die Aktie von Nordex noch steigen wird, könnte dies ein Fall von „zu schön um wahr zu sein“ sein. Folglich dieser Lebensweisheit wäre eine Spekulation auf fallende Kurse nicht unbedingt die schlechteste Wahl.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler