(Prime Quants) – Dominik Auricht, Leiter Hebelprodukte der HypoVereinsbank, hat kürzlich mit Richard Pfadenhauer, Chefredakteur des onemarkets Magazins, das Buch „Trading mit Hebelprodukten: In 5 Schritten zum erfolgreichen Trader“ veröffentlicht. Wir haben Dominik Auricht für Sie zum Interview getroffen.

Hoffmann: Der Finanzbuchverlag hat alleine in der Rubrik „Trading“ knapp 80 Ratgeber im Angebot. Was hat Euch motiviert, ein weiteres Buch zu schreiben? Und für wen bietet das Buch aus Deiner Sicht die größte Hilfestellung?

Auricht: Es stimmt, zum Thema Trading gibt es schon eine ganze Reihe an Werken. Was uns bisher aber gefehlt hat, war ein Basiswerk zum Handel mit Hebelprodukten. Viele Tradingbücher steigen bereits auf relativ hohem Niveau ein oder beschäftigen sich mit konkreten Handelstechniken auf den Basiswert. Es gibt aber derzeit aber kein Buch, das dem Anleger zeigt, mit welchem Hebelprodukt er seinen Tradingplan auch richtig umsetzen kann. Wir wollten gerade die Leser erreichen, die vielleicht schon erste Erfahrungen an der Börse gemacht haben, jedoch im Bereich des Aufsetzens eines Handelsplans bzw. des Risiko- und Moneymanagements oder der Hebelprodukte noch ziemlich unerfahren sind. Mit unserem Buch bieten wir daher eine gute Grundlage für den Einstieg in die Welt des Tradings.

Hoffmann: „Steigt eine Aktie, wird man zum Trader, fällt sie, wird man zum Anleger“ heißt es etwas spöttisch auf dem Parkett. Aber was braucht es tatsächlich, um ein erfolgreicher Trader zu werden?

Auricht: Steigende Kurse motivieren natürlich viele, auf den Zug aufzuspringen und einige traden dann einfach wild drauf los. Das ist jedoch gefährlich. Zum einen sollte man sich mit dem, was man da kauft, natürlich gut auskennen. Jedoch ist ebenso wichtig, gutes Risikomanagement zu betreiben. Das heißt, wieviel kann ich einsetzen, was bin ich bereit, maximal zu verlieren? Welche Risiken stehen meinen Chancen gegenüber und wie kann ich Risiken auch bewusst begrenzen? Auf solche Fragen versuchen wir, im Buch Antworten zu geben.

Hoffmann: Eine konkrete Strategie ist für Börsenprofis das A und O. Zu welcher Analysemethode würdest Du Trading-Neulingen raten?

Auricht: Auf jeden Fall die technische Analyse, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Gerade beim Traden ist Zeit wirklich Geld. Mittels der technischen Analyse kann ich mir am besten auf schnelle Weise ein Bild von einer Aktie machen.

Hoffmann: Als Derivateexperten habt Ihr Euch intensiv dem Thema „Hebelprodukte“ gewidmet. Wie können diese Finanzinstrumente beim Trading eingesetzt werden?

Auricht: Mit Hebelprodukten kann ich relativ schnell und schon mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an Kursbewegungen teilnehmen. Und nicht nur von steigenden, sondern auch von fallenden Märkten profitieren. Aber hohen Gewinnchancen stehen natürlich auch hohe Risiken gegenüber. Daher sollte man diese Produkte wirklich gut verstanden haben, bevor man damit handelt.

Hoffmann: Relativ neu sind die sogenannten „Inline-Optionsscheine“. Welchen Vorteil haben diese Derivate?

Auricht: Die spannendsten Börsenphasen sind die mit Bewegung, für die meisten Trader vor allem dann, wenn es stark nach oben geht. Aber auch in den vermeintlich langweiligen Phasen, also wenn sich die Märkte nur wenig von der Stelle bewegen, hat man mit Hebelprodukten wie Inline-Optionsscheinen attraktive Renditechancen. Denn sie zahlen einen fixen Betrag, wenn sich der entsprechende Basiswert innerhalb eines bestimmten Korridors bewegt. Wird eine der beiden Schwellen berührt oder über- bzw. unterschritten, verfällt der Schein – wie bei Knock-out-Produkten üblich – allerdings wertlos.

Hoffmann: Theorie ist das eine – Praxis das andere. Worauf sollten angehende Trader im Börsenalltag achten?

Auricht:Ein gutes Risiko- und Moneymanagement ist die Basis für erfolgreiches Traden. Das heißt, man muss sich genau bewusst sein, wieviel Geld man einsetzen will. Und vor allem, wieviel Verlust man maximal verkraften kann. Das Ersparte für den Hausbau oder eine defekte Waschmaschine sollte man definitiv nicht einsetzen. Man sollte sich im Klaren sein, dass man auch Geld verlieren kann, denn Lehrgeld gehört zum Traden nun mal dazu. Mit den richtigen Methoden kann man solche Verluste zwar nicht gänzlich vermeiden, jedoch zumindest reduzieren.

Hoffmann: Ein Tipp von Euch lautet: Erst Chance und Risiko abzuwägen und dann eine Strategie zu entwickeln. Gibt es irgendwelche Hilfsmittel, die den angehenden Trader dabei unterstützen?

Auricht:Um Chartanalyse zu betreiben, sind Tools hilfreich, mit denen man sich nicht nur einfach die Kursverläufe ansehen, sondern auch Trendlinien einzeichnen und sonstige Chartindikatoren verwenden kann. Auf tradingdesk.onemarkets.de bieten wir solch ein Tool kostenlos an. Besonderheit ist dabei der CRV-Rechner, mit dem ich das entsprechende Chance-Risiko-Verhältnis bestimmen und die passenden Produkte dazu finden kann. Für das schon vorhin erwähnte Risiko- und Moneymanagment ist das ein sehr entscheidendes Hilfsmittel.

Hoffmann: Dominik, vielen Dank für das Gespräch.

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Hoffmann