(Prime Quants) – Aus zwei mach eins? Ist es so einfach? Die Commerzbank sieht sich wie so viele Geldhäuser der Kontroll- und Bestimmungswut amerikanischer Behörden ausgesetzt. Möglicherweise haben sie im Hause zu laxe Umgangsformen mit Geldwäschekontrollen gehabt. Möglicherweise haben sie Geschäfte mit Ländern auf der Sperrliste der USA gemacht. Das sollen die Gerichte oder Staatsanwälte in den USA im Moment klären. Die Neuigkeit, die zur Wocheneröffnung den Kurs der Commerzbank etwas bröseln lässt und das Papier auf Talfahrt bei einer Steigung von -3,5 Prozent ans Ende vom Dax schickt, sind die Überlegungen zur Kontrolle von Geldwäsche.

Zwei Fälle

Zwei Dinge sind im Moment bei der Commerzbank problematisch. Das erste Verfahren dreht sich um verbotene Geschäfte. Namentlich werden Iran und Sudan erwähnt. Damit haben amerikanische Behörden ein Problem. Wer sich nicht an die amerikanischen „Sperrlisten“ hält, muss zahlen. Bei der Commerzbank stand es wohl davor, dass 600 Millionen US-Dollar berappt werden müssten. Eine Einigung war für Ende September erwartet. Man beachte das Wort Einigung. Auch von „pact“ ist die Rede, also von Vertrag. Die Strafen, die in letzter Zeit kolportiert werden sind nämlich keine Strafen im klassischen Sinne. Sie sind Ergebnis von Verhandlungen. Kritiker könnten sagen, sie sind Ergebnis von Erpressungen. „Willst du am internationalen Geldverkehr teilnehmen, unterwirfst du dich unseren amerikanischen Regeln.“

Ausblick

Was auch immer bei den neuen Überlegungen zu den angeblich recht laschen Geldwäscheüberwachungsmechanismen heraus kommt. Es scheint im Moment so, als würden sie die Einigung in der Frage zum 600-Millionen-Vertrag über verbotene Geschäfte aufschieben. Die Aussicht auf weitere Strafzahlungen erzeugt die freilich Unmut auf dem Parkett. Der Aktienkurs bröckelt. Es wäre jetzt nicht verwunderlich, sollte das untere Ende der mittelfristigen Handelsspanne knapp über zehn Euro angepeilt werden.

Die Aktionäre der Commerzbank stehen zunächst auf jeden Fall als Opfer da, denn sie sind den Ermittlungen der US-Behörden ausgeliefert. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden direkten Einfluss auf deren Vermögen haben.

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