(Prime Quants) – Wer sich dieser Tage in Gottes herrliche Natur begibt und den Blick über die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft schweifen lässt, stellt dabei unweigerlich fest, dass die Apfelernte ihren diesjährigen Höhepunkt erreicht hat. Aber halt, Ihre Angst an dieser Stelle ist vollkommen unbegründet, ich fange nicht schon wieder mit dem Wetter und den Jahreszeiten an, das hatten wir ja in der vergangenen Woche schon zur Genüge. Weshalb ich trotzdem mit den Äpfeln und deren Ernte beginne, hat einen ganz anderen Grund: es gab in dieser ansonsten äußerst spannungsarmen (Handels)Woche nämlich immerhin auch zumindest einen einsamen Höhepunkt und damit wenigstens einen Market Mover, und das war, Sie ahnen es bereits – Apple! Während sich ansonsten dagegen nachrichten- wie börsen- und damit kurstechnisch so gut wie gar nichts tat, feierten die Apfelkönige aus und in Cupertino am Dienstagabend sich und ihre neuen Produkte, neudeutsch auch Gadgets genannt, mit der typischen Megamonster-Party. Naja, fast, denn:

Für an Apple und an i

Tim Cook gibt sich alle Mühe, aber…er wird in diesem Leben einfach kein Steve Jobs mehr werden. Und ob man nun ein Applemaniac ist oder nicht – das Lebenswerk des vor knapp drei Jahren verstorbenen Mastermind der Kultmarke mit dem angebissenen Apfel nötigt einem in jedem Fall höchsten Respekt ab. Dennoch ist seinem Nachfolger auf dem Chefsessel in Cupertino, besagtem Tim Cook, am Dienstag durchaus ein kleiner Meilenstein gelungen. Seiner nämlich, denn die Präsentation der drei Neuheiten – allesamt übrigens erstmals und ausschließlich unter Cooks Ägide entstanden- zeigte diesmal klar die Prägung der Cook’schen Linien- und Unternehmensführung. Und mag sein, dass ihm das Charisma und die extrovertierte Exzentrik des Vorgängers fehlen – Cook macht einen guten Job, auch ganz ohne s! Jetzt muss sich nur noch zeigen, ob und wie Apple den verlorenen Boden gegenüber den Rivalen, allen voran Samsung, wieder gut machen und so die Ernte der vergangenen Jahre einfahren kann. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht, auch wenn die Aktie nach den jüngsten Allzeithochs Ende August / Anfang September noch nicht wieder auf neue Rekordstände durchstarten konnte. Aber Ladehemmung haben die anderen derzeit ja auch:

Kleine Brötchen

Tja. Also so richtig zündend war diese Handelswoche nun weiß Gott nicht. Die Indizes eierten in Nullkomma-Schrittchen mal hoch, mal runter und kamen damit auf Wochensicht natürlich kaum vom Fleck. Immerhin konnte sich der deutsche Index oberhalb zweier markanter Hürden halten: Sowohl die 200-Tage-Linie (9.537 Zähler) als auch die Juni-Abwärtstrendgerade (9.570 Punkte, hier liegt übrigens auch der bisherige 2014er-Jahresdurchschnitt!) wurden so durch Nichtstun tapfer verteidigt. Aber: Die aktuelle Unentschlossenheit der Anleger mutet ein bisschen wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm an, wobei im Augenblick noch völlig offen ist, aus welcher Richtung der dann blasen wird. Fest steht zumindest – aus den optimistischen Prognosen der Analysten für das Jahr 2014 ist bislang noch nicht allzu viel geworden. Sie erinnern sich: Im Januar sahen die Profis der Banken den DAX laut diverser Umfragen (Handelsblatt, Die Welt) bei gut 10.200 Punkten. Mittlerweile ist diese ursprüngliche Zuversicht einer moderaten Zurückhaltung gewichen, der Schnitt wurde auf rund 10.000 Zähler nach unten korrigiert. Damit bliebe dem Index ein Aufwärtspotenzial von „lediglich“ 4 Prozent bis zum Jahresende. Statistisch betrachtet macht der DAX im vierten Quartal jedoch noch einmal rund 8 Prozent gut, weshalb es voreilig scheint, schon jetzt in Trübsinn zu verfallen. Es sieht vielmehr ganz danach aus, als ob der Startschuss für die Jahresendrallye 2014 demnächst fallen könnte. Vorausgesetzt, die Kurse korrigieren noch einmal nach unten, denn die Mehrheit der Marktteilnehmer scheint auf genau diese Einstiegsgelegenheit zu warten!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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