(Prime Quants) – 50 Milliarden Dollar – so viel hat die Bank of America angeblich bereits an Strafen und Vergleichen bezahlt. Diese Zahl ist so groß, dass man deren Bedeutung nahezu nicht erfassen kann.

50.000.000.000 USDollar

Zum Vergleich: Die Miete einer Wohnung in der bekanntlich nicht billigen Stadt New York kostet für eine Wohnung mit drei Schlafzimmern zwischen 2.500 und 4.000 USDollar. Die Durchschnittsmiete beträgt etwa 3.285 USDollar(Quelle:numbeo.com). Das bedeutet, dass bei einer durchschnittlichen Familie mit zwei Kindern und zwei Erwachsenen etwa 51 Jahre lang für 100.000 Menschen die Miete bezahlt werden könnte. Das ist jetzt schon etwas griffiger.

Aktueller Anlass

Der aktuelle Anlass ist eine vermeintliche Einigung der Bank of America mit der US-Justiz, die Anfang August bekannt wurde. Angeblich soll sich die Bank bereit erklärt haben etwa 17 Milliarden US-Dollar für einen Vergleich zu zahlen. Streitpunkt seien „Unregelmäßigkeiten“ bei Deals mit Investoren im Bereich von Hypothekenanleihen, so die Berichte. Damit füllt sich das Konto der geleisteten Zahlungen für Strafen und Vergleiche bei der Bank of America eben auf die oben genannten 50 Milliarden US-Dollar. Ganz nebenbei: Die 17 Milliarden USDollar stellen einen neuen Rekord dar. Bislang galt die Summe von 13 Milliarden USDollar der JPMorgan als Rekordwert.

Was bedeutet das eigentlich?

Diese gigantischen Zahlen sind schon so kaum zu erfassen. Was allerdings mindestens genauso fraglich ist, sind die Beziehungen, die dahinter stecken. Fakt: privatwirtschaftliche Finanzinstitute zahlen große Summen an amerikanische Behörden, teilweise als Strafen, teilweise als Vergleich. Fakt: Die dort verhandelten Geschäftspraktiken haben in der Vergangenheit Gewinne erwirtschaftet oder erwarten lassen. Fakt: Bei diesen Geschäften haben viele Menschen erhebliche Einbußen hinnehmen müssen.

Was geschieht mit den Strafen und Vergleichen? Werden Sie verwendet, um den Geschädigten, den vermeintlich Betrogenen eine Art Entschädigung zu ermöglichen? Wie hoch waren die Gewinne, die bei den Banken durch diese Praktiken möglich wurden? Haben die Geldinstitute in den USA möglicherweise trotz späteren Strafen einen Reibach gemacht? Kann sich ein Unternehmen durch Zahlungen freikaufen? Kann ein Unternehmen seine Strafen aushandeln (Stichwort: Vergleich)?

So erfreulich die Aufarbeitung der letzten Finanzkrise und deren Folgen auch ist, so unbefriedigend ist die Aufklärung. Ja, es werden Strafen gezahlt, aber alles weiterführende verschwindet irgendwie im Dunkeln – ob aus Desinteresse der Öffentlichkeit oder beabsichtigt, sei dahingestellt. Fakt: Die Finanzwelt kommt offenbar nicht zur Ruhe. Stets und ständig scheinen die Gerichte mit den Nachwehen der Finanzkrise beschäftigt zu sein und ein Ende der Prozesse, Vergleiche und Strafen scheint nicht in Sicht. Wie lange wird das noch dauern oder wird es gar niemals beendet sein?

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Prime-Quants.de-Redaktion ist in dem genannten Wertpapier / Basiswert zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

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