(Prime Quants) – Die Aktie vom Kalihersteller K+S verliert am Donnerstag erneut. Ein halbes Prozent geht es zum Mittag nach unten. Damit setzt sich die Tendenz seit letztem Freitag fort. Allerdings gibt es gute Gründe den angsterzeugenden Kurszielen, die teilweise ausgerufen werden, mit einer gehörigen Portion Skepsis und der weiteren Kursentwicklung von K+S mit einer großen Portion Optimismus zu begegnen. Die kurzfristigen Verluste sind noch nicht der Fingerzeig für weitere vielleicht sogar langfristige Abschläge. Das gleicht in diesem Fall eher Kaffeesatzleserei.
pqRenditeFaktor – erfolgreicher Jahresauftakt
Kaffeesatzleserei
Es gibt Momente, da sollte man sich zurücklehnen und kühl über die Informationen nachdenken, die man erhält, sie bewerten und wenn sie relevant sind berücksichtigen, wenn nicht, dann kommen sie in den Reißwolf. Sicherlich hat in unserer Welt grob gesprochen alles mit allem zu tun, aber es gibt Kausalketten, die durchaus motivierbar sind, jedoch an ihrer Durchschlagskraft gezweifelt werden darf. In der Chaostheorie heißt es, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings am anderen Ende Welt einen Sturm auslösen kann. Selbst wenn das so ist, dann bleibt das Problem, dass man das nicht zur Prognose verwenden kann, weil nicht identifizierbar ist, welcher Flügelschlag von welchem Schmetterling auf dieser Welt Ursache des nächsten Sturms sein wird. An den Märkten brauchen wir schon etwas handfesteres.
Wie unlängst berichtet wurde, halten sich die Kalipreise in den letzten Monaten stabil bei 305 USD. Das ist etwas, womit man arbeiten kann. Zum Flügelschlagargument kommt es jedoch, wenn ein Rückschluss von sinkenden Getreidepreisen auf die Hersteller von agrarchemischen Artikeln (einfach ausgedrückt: Dünger) erzeugt wird. Sinkende Preise für Getreide würde einfach bedeuten, das sich Unternehmen wie K+S schwächer entwickle als zuvor angenommen. Das ist so etwas dünn. Es wird nicht die Frage beantwortet, ob sich ein sinkender Getreidepreis auf den Absatzpreis der K+S-Produkte auswirkt. Das ist nämlich nicht zwingend der Fall.
Getreidepreise sinken – das ist sicherlich für die Hersteller von Getreide ärgerlich. Wenn jedoch die Preise sinken, die abgesetzten Mengen steigen und sich bei den Kosten der Hersteller nichts Nennenswertes ändert, ist der sinkende Getreidepreis kein Anzeichen für eine Verschlechterung bei der Gewinnsituation des Herstellers. Möglich, dass sich der gewinn gar nicht verändert, möglich, dass sich der Umsatz nicht verändert, möglich, dass sich die eingesetzte Menge an Düngemitteln nicht ändert. Es wäre sogar denkbar, dass sich die eingesetzte Menge an Düngern erhöht hat. Bei gleichbleibenden Preisen bedeutet das höhere Umsätze für Unternehmen wie K+S. Es ist ebenso denkbar, dass wegen eines milden Winters die Erträge der Getreideherstelle höher als sonst sind. Die Vereinfachung von fallenden Preisen für Getreide auf die Entwicklung der Düngemittelhersteller zu schließen ist uns in der Form zu einfach, ihr Wirkungskanal zu vage.
Direktere Wege zu Ergebnissen zu kommen
Wenn man von der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens nicht überzeugt ist, sind vorsichtig angesetzte Kursziele sicherlich angebracht. Offenbar ist das jedoch bei vielen Marktteilnehmern nicht der Fall. Wie viele das bei K+S sind, ist irrelevant, da das Nettoergebnis, der Aktienkurs zählt. Und der zeigt seit nunmehr fast einem Jahr nach oben. Das Kurswachstum ist in der mittleren Frist zwar schwierig, in der kurzen Frist manchmal gar nicht, aber die lange Frist offenbart die Entwicklung. Vom Tief bei knapp 15 Euro hat die Aktie von K+S binnen Jahresfrist auf aktuelle 24,99 Euro zugelegt. Das entspricht runden 66 Prozent Kursgewinn. Da bleiben keine Fragen offen.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler