(Prime Quants) – Die Zahlen der Commerzbank werden offenbar nicht allzu gut aufgenommen. Das Papier der Bank findet sich mit 4,12 Prozent Verlust am Ende des DAX wieder. Die Gewinne können nicht überzeugen, scheinbar. Der negative Wind weht möglicherweise aus einer anderen Richtung. Wie aus einem „etwas weniger“ ein großes Kursminus werden kann und das alte schon fast vergessene Wort „toxisch“ plötzlich wieder relevant wird.

pqRenditeFaktor – erfolgreicher Jahresauftakt

Offensichtlicher Grund für Kursverluste

Die 200 Millionen Euro zum Jahresauftakt, die die Commerzbank unterm Strich verdiente, fallen etwas niedriger aus, als es Analysten erwartet hatten. Isoliert betrachtet ist das ein Grund für Kursverluste, da in der Vergangenheit schon oft die Erwartungen (genauer: verfehlte Erwartungen) zu Kursverlusten führten. Allerdings scheinen die 4 Prozent auch bei einer Aktie wie der Commerzbank etwas zu heftig. Denkbar, dass im Handelsverlauf wieder das Schema Nachricht-Panik-Kursverfall-Erholung umgesetzt wird. Dann dürfte der Tagesverlust der Commerzbankaktie deutlich niedriger ausfallen, als es im Moment auf den Kurstafeln steht.

Nicht ganz so offensichtlicher Grund

Allerdings könnten die Abschläge vom Mittwoch auch vollkommen plausibel sein. Als Stichwort gilt hier „Bad Bank“. Die gute Nachricht zuerst: Der Abbau innerhalb der Bad Bank geht voran. Von 14 Milliarden Euro Reduktion (Bestand Ende März: 102 Milliarden Euro) kommen allerdings nur Teile aus dem tatsächlichen Abbau der Positionen. Knapp 11 Milliarden Euro an Wert wurden wieder in die Kernbank überführt. Ziel der Aktion ist die Liquidität zu steigern. Es heißt die Papiere hätten ohne die Rückführung verkauft werden müssen. Ein Schelm, wer böses denkt, aber möglicherweise wären die Verkaufserlöse schlichtweg zu niedrig gewesen.

Im Zuge der Finanzkrise 2008 hatten Finanzmarktteilnehmer häufig sogenannte toxische Papiere in ihren Beständen. Die erzielbaren Verkaufserlöse dieser Finanzinstrumente mussten oft so niedrig angesetzt werden, dass Milliardenabschreibungen die Folge waren. Einige Banken haben mit dem Abbau auch heute noch zu kämpfen. Früher als toxisch bezeichnete Instrumente wieder in die Kernbank aufzunehmen, könnte der Grund sein, der einigen Markteilnehmern heute den Geschmack an der Commerzbankaktie verdirbt. Die starken Kursverluste könnten damit erklärt werden.

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