(Prime Quants) – „außer Spesen nichts gewesen“ lautete das Motto dieser Handelswoche über weite Strecken. Es wirkte zeitweilig, als hätte die Marktteilnehmer angesichts der nahen 10.000er-Marke und deren historischer Bedeutung der Mut und vor allem die Kauflust verlassen, so schwach präsentierte sich der deutsche Leitindex in den vergangenen Sitzungen. Gut, wir können es natürlich ein Stück weit auf die Amerikaner schieben – die feierten am Montag nämlich erst einmal den Geburtstag Martin Luther King’s, weshalb die US-Börsen geschlossen und richtungsweisende Impulse ausblieben. Aber auch in den nachfolgenden Tagen kamen die Kurse nicht vom Fleck. Weder die voranschreitende Berichtsaison, noch die jüngsten Konjunkturdaten konnten nennenswerte Akzente setzen. Ganz im Gegenteil, am Donnerstag sackte der DAX ordentlich nach unten weg, heute geht es massiv weiter abwärts, das macht auf Wochensicht sogar ein dickes Minus: Bei 9.742 Zählern ging das Börsenbarometer vergangenen Freitag ins Wochenende, und aktuell stehen wir unterhalb von 9.400 Punkten, das legt mittlerweile schon die ein oder andere Anlegerstirn in (Sorgen-)Falten. Zu Recht? Das klären wir natürlich sofort:
Die K-Wörter
Korrektur? Konsolidierung? Kehrtwende? An diesen drei K-Wörtern kam man in den vergangenen Tagen kaum vorbei, wobei die Konsolidierung das Marktgeschehen derzeit summa summarum am ehesten beschreibt. Die Kurse oszillierten in einer etwa 200 Zähler breiten Range um die Marke von 9.700 Punkten, und wie immer baut sich in solchen Phasen, vor allem wenn diese über einen längeren Zeitraum anhalten, enormes Bewegungspotenzial auf. Wir beobachten derzeit also einen Markt, der unter einem stetig ansteigenden Druck steht. Durch die geringen Kursausschläge fehlten dabei gleichzeitig die klaren, eindeutigen Signale. Steigendes Risiko bei unklarer Trendlage, das ist genau die Gemengelage, die den meisten Anlegern am wenigsten liegt. Der Bull/Bear-Index der Frankfurter Börse, der allwöchentlich die Stimmung der professionellen (und der privaten) Anleger misst, bestätigt dies: die Auswertung bei den Profis notiert mit 50 Punkten exakt in der Mitte und damit maximal neutral. Zum Vergleich – noch in der Vorwoche betrug dieser Sentiment-Indikator 64 Zähler zugunsten der Bullen! Die laufen also in Scharen ins gegnerische Lager über, und das macht deutlich, dass von der Euphorie der vergangenen Woche, als die 10.000 Punkte schon zum Greifen nah schienen, nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist. Der Kursrutsch ab Donnerstag tut ein Übriges dazu, und für uns ist damit klar:
Rücksetzer im Februar
Die Luft ist offensichtlich raus aus dem Markt, dafür liegt eine größere Korrekturbewegung in derselben. Aber dennoch – das oben beschriebene Bewegungspotenzial könnte ausreichen, die Kurse in ein, zwei stärkeren Sitzungen doch noch einmal in Richtung 10.000er-Marke zu katapultieren. Diese Schallmauer dürfte dann aber fürs Erste das Ende der Fahnenstange bedeuten, ein Rücksetzer in Richtung 9.200 – dort bildet die mittelfristige Aufwärtstrendgerade eine Unterstützungszone – wird für Anfang Februar immer wahrscheinlicher. Beschleunigt sich die Abwärtsdynamik dort noch einmal, dürften die Kurse am Dezembertief bei 9.000 Punkten schließlich aufgefangen werden, spätestens dort sind alle gültigen Korrekturziele dann nämlich abgearbeitet, und es sollte neuer Kaufdruck in den Markt gelangen. In der Zusammenfassung heißt das – kurz noch einmal steil nach oben, und anschließend ebenso kurz, aber heftig nach unten, so könnte der Fahrplan für die kommenden Wochen aussehen. Könnte, wohlgemerkt. Betrachtet man den heutigen Intraday-Kursverlauf, kann man sich beinahe vorstellen, dass es auch ohne „kurz noch einmal steil nach oben“ direkt in den Keller gehen könnte. Grund zur Sorge besteht dennoch nicht – auf diese Weise würden die Kurse auf ein „gesundes“ Niveau zurückkommen und dabei glänzende Trading-Chancen bieten. Von unserer Seite heißt es deshalb heute „einmal Korrektur bitte!“.
Erfolgreiche Trades wünscht
Ihr
Sebastian Jonkisch
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler