(Prime Quants) – Nicht nur der Winter lässt derzeit auf sich warten, auch an den Börsen fehlten in dieser Handelswoche bislang die klaren und damit richtungsweisenden Signale. Der deutsche Leitindex, am 02. Januar mit einem Eröffnungskurs von 9.598 Zählern ins neue Börsenjahr gestartet, ist seitdem nicht wesentlich vom Fleck gekommen und dümpelt in einer gut 200 Punkte breiten Range vor sich hin. Damit befindet sich der DAX jedoch in bester Gesellschaft – auch die übrigen Indizes präsentieren sich bislang eher mau denn wow. MDAX auf Wochensicht +0,16 Prozent, Eurostoxx 50 +0,93 Prozent, Dow Jones +0,02 Prozent, S&P 500 +0,34 Prozent und Nasdaq -0,31 Prozent. Mit Kursphantasie hat das aktuell noch nicht allzu viel zu tun. Wie hingegen ein erfolgreicher Start in ein neues Börsenjahr aussehen kann, zeigt der deutsche Technologie-Index TecDAX, der immerhin ein sattes Plus von 2,73 Prozent vorweisen kann. Und noch ein Index ließ bislang (Kurs-)Träume wahr werden – der Schweizer SMI startete mit eidgenössischer Gründlichkeit, vier Gewinntagen in Folge und einer dabei erzielten Performance von gut 2 Prozent absolut mustergültig ins Jahr 2014 – Chapeau, liebe Freunde am Ufer der Sihl! Da zeigt uns das kleine Land mit dem großen Selbstbewusstsein doch tatsächlich, wie so ein erfolgreicher Start in ein neues Börsenjahr aussehen kann, und wir zeigen Ihnen jetzt, warum sich hierzulande keine Scheibe davon abgeschnitten wird:

Spaßbremsen in der Überzahl

Unsere Einschätzung lautete bekanntlich, dass bis Silvester vor allem die dringend benötigte Bilanzverbesserung der institutionellen Anleger die Kurse anfeuern würde. Nachdem der DAX am letzten Handelstag 2013 intraday bei 5.994 Zählern den Jahreshöchststand 2013 markierte und auch per Schlusskurs nur knapp unterhalb davon aus dem Handel ging, war klar, dass die allfälligen Gewinnmitnahmen erst im neuen Jahr erfolgen würden. Richtig gedacht, denn gleich am ersten Handelstag gab der Index 2 Prozent wieder ab. Die Krux daran: Es waren „nur“ 2 läppische Prozent und damit zum Nachkauf noch zu wenig. Den idealen Einstiegspunkt der Masse taxieren wir nämlich auf den Bereich zwischen 9.100 und 9.200 Punkten, das Niveau, an dem die jüngste Kauf-Offensive kurz vor Weihnachten startete. Der DAX pendelt jedoch seit Tagen um die 9.500er-Marke, zum Verkaufen zu wenig, zum Kaufen zu viel! Hinzu kommt, dass bislang nur einige wenige Einzeltitel das Marktgeschehen dominierten: Commerzbank mit +14 Prozent auf Wochensicht ganz unerwartet der Shootingstar, oder K + S, die dank des Wintereinbruchs in den USA (ja, andernorts gibt es diesen nämlich noch!) mit +4 Prozent überraschten. Der Rest präsentierte sich ebenso verhalten wie die Anleger, also wird folgerichtig auf irgendeinen Impuls gewartet, der etwas Bewegung in den trägen Haufen bringen könnte: Das Sitzungsprotokoll der Fed am Mittwoch (nichts Neues), die erste Versammlung der EZB im neuen Jahr am Donnerstag (ebenfalls nichts Neues), den Beginn der Berichtssaison am späten Donnerstagabend (Alcoa schreibt Q4 sowie einen Milliardenverlust ab und gibt direkt im Anschluss über 4% nach), oder wenigstens die Bekanntgabe der neuesten US-Arbeitsmarktdaten am heutigen Nachmittag (schwächer als erwartet), denn ETWAS muss doch eine Bewegung anstoßen! Dabei ist die Richtung mittlerweile fast schon egal, Hauptsache, es passiert! Riskant dabei:

Blamieren oder kassieren

Auch wenn die Trendpfeile übergeordnet weiterhin nach oben zeigen, wird in der momentanen Konsolidierungsphase Bewegungspotenzial aufgebaut, das sich bekanntlich sowohl auf- als auch genauso gut abwärts entladen kann. Für beide Varianten finden sich gute Argumente, charttechnisch betrachtet ist ein Rücksetzer bis auf die mittelfristige Aufwärtstrendgerade, die aktuell bei etwa 9.190 Punkten verläuft, ebenso möglich wie der direkte Durchmarsch auf das bisherige Jahres- und Allzeithoch bei 9.620 Zählern. Knifflig wird es deshalb bei der Frage, welchem Lager man sich denn nun anschließen und dementsprechend long oder short positionieren möchte. Die Gefahr, mit eben dieser Entscheidung daneben zu liegen, ist alles andere als unerheblich, damit dürften sich die Anleger nur ungern aus ihrer Deckung wagen, und deshalb bleibt es vermutlich noch ein paar Tage tendenziell richtungslos!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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