(Prime Quants) – In den vergangenen Wochen haben wir an dieser Stelle mehrere Indikatoren vorgestellt, die im Widerspruch zur aktuellen positiven Aktienmarktentwicklung stehen. Heute wollen wir einen Indikator zeigen, der durchaus noch weiteres Potenzial für den Aktienmarkt erkennen lässt. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass der Verlauf dieses Indikators wesentlich von der FED beeinflusst wird.

Die Rede ist von der US 10yr SWAP Rate. Ein SWAP bezeichnet nichts weiter als einen Tausch. Im vorliegenden Fall werden feste Raten auf eine 10-jährige amerikanische Anleihe im Tausch gegen den 3-Monats LIBOR-Zins bezahlt bzw. bei inverser Zinsstruktur empfangen. Einfacher ausgedrückt bezeichnet ein 10yr SWAP die Differenz zwischen dem 10-jährigen Zinssatz und dem 3-monatigem Zinssatz.

Wir haben auf dem nebenstehenden Chart von dieser Zinsdifferenz die jährlichen Veränderungsraten abgebildet und diese mit den jährlichen Veränderungsraten des amerikanischen Aktienmarktes – konkret dem S&P 500 – verglichen. Dabei ergeben sich augenscheinlich interessante Parallelen. Denn:

Chart SWAP Rates

Die grossen Bewegungen am Aktienmarkt werden begleitet von einer entsprechenden Bewegung bei den 10yr SWAP Veränderungsraten. Gut zu sehen ist dies an den Anstiegen in den Jahren 2003, 2009 und seit 2012. In allen drei Fällen war die Veränderungsrate des Swaps negativ zwischen -1.5% und -2%. Auf der oberen Seite erreicht die Veränderungsrate des Swapsatzes bei etwa 1.5% den Gipfel. Von da ab geht es meist über eine längere Zeit abwärts. So geschehen in 2004, 2006 und 2010. Begleitet wird dieser Rückgang ebenfalls von stagnierenden bzw. deutlich fallenden Aktienmärkten. Die wichtige Frage, die sich nun stellt ist: wie sieht es aktuell aus?

Im September dieses Jahres hatten wir wieder einmal die magische Grenze von 1.5% auf der Oberseite erreicht. Erwartungsgemäss vollzogen die Aktienmärkte ebenfalls eine Bewegung nach oben. Das Chartbild suggeriert, dass der Aktienmarkt in den nächsten Wochen durchaus noch weiteres Potenzial von 5% bis 10% nach oben haben könnte. Allerdings sehen wir auch, dass sich die Steigerungsraten des 10yr Swaps nicht lange auf dem hohen Niveau halten können und danach wieder nach unten abdrehen. Dies wäre insbesondere dann der Fall, wenn die FED ihre Anleihekaufprogramme weiterhin ohne Abstriche durchführen würde. Damit könnten die Zinsen am langen Ende fallen und die Zinsstrukturkurve wieder etwas abflachen. Gemäss unserer vorgestellten Abhängigkeit zwischen 10yr Swap und Aktienmarkt würde dies allerdings auch eine Korrektur für den S&P 500 bedeuten.

Anleger sollten sich daher auf eine recht holprige Phase an den Finanzmärkten im ersten Quartal 2014 einstellen.

Wochenrückblick für KW 47

Devisen & Rohstoffe

Portfolio Liste

In der abgelaufenen – wegen des Thanksgiving-Feiertages verkürzten – Handelswoche konnte unser Portfolio um mehr als 2% zulegen, sodass die gesamte Performance für 2013 bei etwa 133% liegt. Vor allem unsere Positionen im Devisenbereich und bei den Getreidekontrakten gaben Anlass zur Freude. Einen Trendwechsel gab es lediglich beim US-Dollar-Index, der von LONG auf SHORT gedreht hat. Alle anderen Trends haben ihre Richtung beibehalten.

Portfolio Performance

Die geringe Volatilität bei den Devisen nimmt allmählich schon besorgniserregende Zustände an. Seit nahezu vier Wochen bewegen sich die Trends im Schneckentempo auf ihrer Bahn: Austral$ und YEN SHORT, British£, EURO und Schweizer Franken LONG. Die Stärke vor allem bei EURO und Pound hat immerhin nun wieder zu einem Trendwechsel beim US-Dollar-Index auf SHORT bewirkt. Wir sind mit unseren Positionen und der Performance bis dato im Devisenbereich sehr zufrieden und erwarten aus saisonalen Gesichtspunkten eher eine Fortsetzung dieser Trends bis Ende Dezember. Erst danach ist wieder mit zunehmender Volatilität in diesem Bereich zu rechnen.

Auch bei den Edelmetallen haben wir eine ruhige Woche erlebt. Per Saldo reichte es aber in diesem Segment nur zu einem ausgeglichenen Ergebnis für unser Portfolio. Wir gehen davon aus, dass unsere SHORT-Position bei Gold und Silber in Kürze liquidiert werden könnten. Im Kupfer sind wir seit Beginn vergangenem Montag FLAT.

Der Energiebereich wird geprägt durch die massive Aufwertung im Erdgas. Aufgrund der stark zyklischen Terminstruktur ist dieser Kontrakt allerdings nicht Bestandteil unseres Portfolios. Wir haben den Markt lediglich auf unserer Watchlist. Ansonsten halten wir weiterhin eine SHORT-Position im Rohöl der Sorte WTI, sowie LONG-Positionen im Heizöl und im Benzin-Kontrakt.

Bei den Getreidekontrakten konnten wir diese Woche ganz gute Gewinne einfahren. Bei den SHORT-Positionen im Mais konnten wir etwas zulegen, während die SHORT-Position im Weizen am Freitag liquidiert wurde. Der Gewinn in diesem Trade führte zu einem Performancebeitrag für unser Portfolio von etwas mehr als 1%. Ebenfalls auf der richtigen Seite liegen wir mit unseren LONG-Positionen bei Sojabohnen und Sojamehl, sowie mit unserer SHORT-Position bei Sojaöl.

Am Freitag haben wir unseren SHORT-Kaffee-Trade mit einem Gewinn von 2% auf Portfoliobasis geschlossen. Damit haben wir bei diesem Trade, der bereits Ende Juli eröffnet wurde, 10% Kursbewegung nach unten mitgenommen. Die weiteren Positionen in diesem Segment blieben unverändert: Zucker SHORT, Kakau LONG, Baumwolle FLAT. Insgesamt haben wir in der vergangenen Woche bei den Weichwaren eine schwarze „Null“ erzielt.

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