(Prime Quants) – Aus Jahressicht ist die Aktie von Sky unglaublich gut gelaufen. Beim Unternehmen, wo die größte Hoffnung der Aktionäre ist, langfristig schwarze Zahlen zu schreiben, wird versucht die Zahlungsbereitschaften abzuschöpfen. Im Grunde nichts schlechtes, doch wenn das nötige Feingefühl dabei fehlt, wird es zu Ausweichbewegungen kommen, die Sky Deutschland mehr Schaden, als nutzen. Die Aktie steigt am Mittwoch um 2 Prozent auf 5,86 Euro.

Chart Sky Deutschland (WKN SKYD00)

Zum Bundesligastart sollen angeblich die Kneipenwirte draufzahlen. Fußballübertragungen sind ein Hauptgeschäft des Bezahlsenders und somit ist auf dem Markt ganz vorsichtig umzugehen. Aus der Theorie heraus ist es nur gut und erfolgsdienlich die Zahlungsbereitschaften der Kundschaften abzuschöpfen. Auf atomistischen Märkten ist das nicht möglich und das Marktergebnis ist effizient – so die Theorie. Gelingt es einem Unternehmen sich ein Monopol oder eine quasimonopolistische Stellung zu verschaffen, entsteht eine Abweichung vom Effizienzergebnis und Marktmacht. Was gesellschaftlich nicht unbedingt erstrebenswert ist, liegt natürlich im Interesse der Unternehmen.

So auch bei Sky Deutschland, wo mit den Übertragungsrechten zum Fußball eine quasimonopolitische Situation erzeugt werden soll. Deswegen kann Sky die Zahlungsbereitschaften abschöpfen, was wie gesagt aus unternehmerischer Sicht Sinn macht. Problematisch wird das nur, wenn die Kunden Ausweichmöglichkeiten haben. Es heißt die Wirte sollen zur neuen Bundesligasaison bis zu 100 Prozent Aufschlag auf alte Preise zahlen. Steigt der Preis zu heftig an, gibt es zweierlei denkbare Reaktionen. Erstens: Die Kunden ziehen sich vom Markt zurück und kaufen gar nicht mehr. Die Zweite Möglichkeit: Sie weichen aus. Von einigen Wirten war jetzt schon zu hören, dass sie im Ausland einkaufen wollen und den deutschsprachigen Ton vom Radio dazu schalten wollen. Sicherlich keine optimale Lösung, aber ein Fingerzeig wie stark der Ausweichdruck für einige Wirte mittlerweile ist.

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Sky Deutschland muss also aufpassen, dass sie ihr Blatt nicht überreizen, sonst steht das Unternehmen am Ende zwar mit höheren durchschnittlichen Umsätzen pro Kunde aber deutlich weniger Kunden da. Unterm Strich könnten sich die Umsätze sogar reduzieren, was kontraproduktiv wäre.

Die Aktie ist aus Jahressicht schon unglaublich gut gelaufen und es darf bezweifelt werden, dass der Bundesligaauftakt der Aktie noch mehr Schwung mitgibt. Innerhalb des letzten Jahres kletterte die Aktie vom Tief bei 2,32 Euro auf zwischenzeitliche 6,13. Das entspricht einer Performance von 164 Prozent. Die Aktie ist eindeutig heiß gelaufen und Korrekturen sind zu erwarten. Ein Rückschlag in den Bereich knapp über 5 Euro wäre aus technischer Sicht nicht unerwartet.

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