(Prime Quants) – In der Spitze verliert die Aktie von Dürr zur Wocheneröffnung über sieben Prozent. Aktuell steht der Anteilsschein am Anlagenbauer für die Automobilindustrie bei -6,72 Prozent und 42,42 Euro. Geht es der Automobilbranche gut, geht es auch dem Rest der Industrie gut. So verallgemeinert kann die Aussage zwar keine Gültigkeit beanspruchen, doch als Indikator wird die Entwicklung in der Automobilbranche regelmäßig zu Rate gezogen. Daher treffen Ängste vor einer chinesischen Nachfragedelle das Unternehmen am Montag mi kräftigen Kursbaschlägen.
Nicht nur aus China wird eine Konjunkturschwäche befürchtet, auch andere Länder aus dem asiatisch-pazifischem Raum gelten als Sorgenkinder. Geht es konjunkturell nach unten, wird auch tendenziell weniger an für Fahrzeuge ausgegeben. Salopp ausgedrückt – sinken die Einkommen, wird der Autokauf auch schon mal nach hinten verschoben oder ganz gecancelt. Da an den Börsen nach einem Sprichwort die Zukunft gehandelt wird, treffen solche Befürchtungen nicht nur die Baer der Fahrzeuge, sondern im Vorfeld, quasi prophylaktisch, die Unternehmen, die den Herstellern der Fahrzeuge die Produktionsstraßen stellen. Die denkbare chinesische Kreditklemme schlägt damit zuerst voll bei Unternehmen wie Dürr durch, da beispielsweise das deutsche Unternehmen über die Hälfte seines Geschäftes in Schwellenländern macht.
Nachdem die Aktie von Dürr im letzten Monat überwiegend seitwärts gependelt ist, scheint sich der Markt jetzt für eine Richtung entschieden zu haben. Über 20 Prozent Kursverlust vom Hoch im Mai stehen schon auf den Kurstafeln und ein Ende ist technisch nicht in Sicht. Aus der Jahresperspektive ist zwar zwischen 40 und 42 Euro eine kleine Schiebezone zu erwarten, die der Aktei etwas Halt geben könnte, doch wenn dieser Bereich abgegeben werden muss, ist das Abschlagsfestival technisch nicht aufzuhalten. Die konsequenten Kurssteigerungen davor könnten jetzt der Bumerang werden, der der Aktie den freien Fall beschert. Es gibt einfach keine weiteren technischen Unterstützungen und das obwohl die aktuellen Kursverluste sich nur auf Befürchtungen stützen.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler