(Prime Quants) – Die Macht oder Bedeutung der Analystenhäuser oder auch der Ratingagenturen scheint ungebrochen. An einem ansonsten nachrichtenarmen Montag fallen die Aktien der Metro massiv um fast fünf Prozent auf 23,710 Euro. Die Analysten der Citigroup hatten zuvor eine Abwertung des Kursziels für Metro veröffentlicht und die Aktie von „Neutral“ auf „Sell“ gesetzt. Das Kursziel liegt nun nicht länger bei 23,80 Euro sondern bei 21,00 Euro. Gleichzeitig jedoch zeigt sich auch, dass es Unterschiede in der Wirkung von Analysteneinstufungen gibt.
Vor knapp einem Monat zeigte sich Morgan Stanley noch äußerst überzeugt von der Aktie des Händlers. Hochstufung von „Equal Weight“ auf Overweight“ stand auf dem Plan und ein Kursziel von 31 Euro würde heute ein Potenzial von 30 Prozent bedeuten. Einen Monat später trifft die Einstufungsveränderung der Citigroup ins Schwarze und lässt die Aktie massiv verlieren. Vor allem, dass die Einkünfte der Metro 12 Prozent unterhalb derer von vor zehn Jahren liege, belaste die Einschätzung, so die Bank. Anhaltend schwierige makroökonomische Bedingungen würden für eine Fortsetzung dieser Entwicklung sprechen.
Indes wird nicht jede Einschätzung gleich aufgenommen. Auch unter den Analysten gibt es quasi Schwergewichte, auf die massive Reaktionen vom Markt zu erwarten sind und solche, die eher am Rande bemerkt werden. Ob dabei die Qualität der Analyse den richtigen Tribut erfährt, mit anderen Worten, welche Analysteneinschätzung als die maßgeblichere aufgefasst wird, hängt oft nur von der Quelle der Analyse ab, also wer sich zu einer Aktie äußert. So kommt es beispielsweise zustande, dass die Analysten der Commerzbank sehr viel optimistischer in die Zukunft blicken, aber kaum Beachtung finden. Zwar seien Wachstumsziele beim Metroteil real nicht leicht zu erreichen, doch bleibt die Bank bei ihrem Votum von „Hold“ mit dem Kursziel 25,90 Euro.
Aus kurzfristiger Sicht sind die Kursverluste zur Wocheneröffnung der sprichwörtliche Schlag ins Kontor. Die Aktie fällt unter die 24-Euro-Marke und notiert damit tiefer, als in den 30 Tagen zuvor. Eine Abwärtsbewegung könnte das Kursziel der Citigroup mit Siebenmeilenstiefeln ansteuern. Bei 21 Euro finden sich relevante Unterstützungen. Spätestens jedoch sollten die Notierungen bei glatt 20,00 Euro massive Unterstützung bieten. Die Aktie ist im letzten Jahr mehrfach an dieser Markierung wieder nach oben gedreht. Nach oben ist jedoch aus technischer Sicht nicht viel Potenzial zu erkennen. Sollte sich die Aktie wieder erholen, dürfte spätestens im Bereich um 26 Euro erst einmal wieder Schluss sein. Zuvor würden jedoch 25,00 Euro der erste relevante Prüfstein sein, den es für die Bullen zu überwinden gilt.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler