(Prime Quants) – Das ist schon ein Knaller. An einem Tag, an dem die Märkte in Deutschland allgemein verlieren, legt die Aktie von Solarworld noch einen obendrauf. 8,46 Prozent stehen kurz vor dem Mittag auf der Uhr. Die Aktie kostet im Moment gerade einmal 61,7 Cent. Ein Abgesang?
Bis zu 0,915 Euro kostete noch am Montag der Anteilsschein von Solarworld. Seitdem geht der Kursverlauf nur und nur nach unten. Es gab zwischenzeitlich kurze Phasen, wo noch mehr Panik kleine Abwärtssprünge verursachte, aber im Grunde geht es wie an einer Schnur entlang. Die Aktie entfernt sich immer mehr von der 200-Tagelinie, die sich im Moment bei etwa 1,10 Euro befindet. Das Papier müsste sich fast verdoppeln, damit aus dieser Perspektive technische Kaufsignale gelten. Das ist schon ein starkes Stück für die Aktie, die sich seit März in dieser Abwärtsphase befindet. Schaut man etwas weiter zurück, wird es noch düsterer, da die grüne Phase, also wo sich die Aktie über der 200-Tagelinie befand auch nur als kurzes Intermezzo zu bezeichnen ist. Seit einer gefühlten Ewigkeit ist die Aktie des Unternehmens nun schon auf dem Rückzug, dem einmal ganz gute Chancen zugesprochen wurden, als einer der wenigen Unternehmen in der deutschen Solarbranche die Marktbereinigung zu überstehen und vielleicht sogar stärker aus ihr hervorzugehen.
Einem Abgesang gleich mutet die Kursentwicklung an. Kaum eine Woche vergeht ohne Hiobsbotschaften aus der ehemaligen Vorzeigebranche für die Zukunft in Deutschland. Von Betrügereien bis Pleiten war schon alles dabei. Q-Cells und Solon sind Pleite gegangen, andere Großkonzerne, für die Solar nur ein „Nebenerwerb“ ist, ziehen sich zurück. Unter ihnen ist auch Siemens. Nebenher zeigte sich auf der Messe Intersolar auch das Ergebnis für die Branche. 500 Aussteller weniger waren zu verzeichnen. Entweder man ging nicht mehr hin, weil man sich von der Messe als Anbieter nichts versprach, konnte es sich nicht mehr leisten den Messeauftritt zu stemmen oder war schlicht und ergreifend pleite.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler