(Prime Quants) – Zwei Prozent geht es am Mittwoch, dem Jahrestag, an dem der Zockermarkt „Neuer Markt“ geschlossen wurde, für die Aktie der Deutschen Börse nach unten. Damit verliert sie doppelt so viel, wie der DAX, der ein knappes Prozent hinten liegt. Vor Zehn Jahren endete der Neue Markt und die allgemeine Auffassung bleibt allen im Gedächtnis. Die Schließung gilt heute als heilsamer Schock. Zehn Jahre danach stellt sich allerdings, wie es so oft bei Jubilaren ist, die Frage, ob die Gefahren tatsächlich gebannt sind oder ob derartige Umstände erneut auftreten können.
Gerade einmal sechs Jahre hielt sich der Neue Markt an der Frankfurter Börse. Ziel war es schnell wachsenden Branchen wie der Telekommunikation zügig zum nötigen Kapital zu verhelfen. Als Blaupause diente die Nasdaq in den USA, die es bereits seit 1971 gab. Bis zu 300 Unternehmen waren in Neuen Markt notiert. So episch, wie der Aufstieg des Neuen Marktes war, zwischenzeitlich konnten bis zu 10.000 Punkte allein im Nemax 50 notiert werden, so legendär ist auch ihr Zusammenbruch. Insiderhandel, Kursbetrügereien und Bilanztricks brachen dem Börsensegment das Rückgrat. Kein Wunder, dass es der Aktie des Betreibers am Jahrestag nicht allzu gut geht. Viele noch aktive Anleger können sich sehr gut an diese Zeit erinnern.
Gleichzeitig wirkt die Herabstufung von JPMorgan am Vortag von „Overweight“ auf „Neutral“ belastend. Zwar hoben die Analysten das Kursziel leicht an, jedoch reflektiert das Kursziel von 50 Euro lediglich das Niveau, auf dem sich die Aktie der Deutschen sowieso schon befindet. Nach den Analysten sei die Deutsche Börse unter den Börsenbetreibern noch der Vorzugskandidat, doch kann die Einschätzung „Overweight“ mangels optimistischer Aussichten nicht mehr gehalten werden.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler