(Prime Quants) – Der Wonnemonat Mai wird im Jahr 2013 tendenziell als starker Börsenmonat in die Geschichtsbücher eingehen. Denn immerhin hat der DAX kurz vor dem Monatsschluss ein Plus von knapp fünf Prozent vorzuweisen. Dennoch gibt es auch Aktien bei denen die Profis an der europäischen Terminbörse vor allem auf der Short-Seite aktiv waren. Allen voran sind hier die Papiere von Münchener Rück zu nennen, wo den 17.478 Calls stolze 35.434 Put-Geschäfte gegenüber standen. Und auch bei RWE und Lanxess waren im Mai vor allem Short-Transaktionen am Optionsmarkt gefragt. Konkret:
Münchener Rück: Während sich der DAX auf neue Höhen schwingen konnte, mussten Anleger bei Münchener Rück im Mai einen Abschlag von 5,10 Prozent verkraften. Mit einer Put-Call-Ratio von 2,0 sind die Papiere strenggenommen sogar als „überverkauft“ einzustufen, da in der Sentimentanalyse bei einem Verhältnis über 1,5 von einer Übertreibung gesprochen wird. Das hohe Engagement auf der Baisse-Seite muss aber nicht zwangsläufig für einen drohenden Absturz sprechen. Im Gegenteil: Viel mehr ist davon auszugehen, dass Aktien-Positionen durch den Kauf von Puts abgesichert werden. Grundsätzlich wird ein „überverkauftes“ Sentiment antizyklisch interpretiert – es deutet also eher auf einen bevorstehenden Anstieg hin. Allerdings kann dieser Zustand noch etwas anhalten, sodass mit einem Test der 200-Tage-Linie zu rechnen ist, bevor es wieder aufwärts geht.
RWE: Auch bei dem Energiekonzern RWE ergibt sich auf Monatssicht ein Minus. Mit einem Abschlag von knapp 1 ½ Prozent rutschen die Papiere heute sogar auf ein neues Monatstief ab. Damit gaben die Anteilsscheine alleine im Mai rund drei Prozent nach. Die hohe Aktivität auf bei Puts auf RWE deutet auch hier auf Hedging-Geschäfte hin. Die Profis scheinen wohl zunehmend den Glauben zu verlieren, dass auch die gebeutelte RWE-Aktie noch von dem breiten Aufwärtstrend am Gesamtmarkt profitieren kann.
Lanxess: Nachdem Lanxess im März um knapp 15 Prozent abgestürzt war, setzten sich im Mai die Stabilisierungstendenzen fort, die bereits im April an Kontur gewonnen hatten. Zum Monatsschluss kommen die Papiere auf ein kleines Plus von rund drei Prozent. Die 200-Tage-Linie rückt damit zunehmend in Schlagdistanz, auch wenn zuvor noch der hartnäckige Widerstandsbereich auf dem Niveau 58,00 Euro überboten werden muss. Dieses Level lockte zuletzt immer wieder Verkäufer auf den Plan. Das vorsichtige Agieren der Optionshändler ist daher nachvollziehbar, zumal unterhalb von 54,00 Euro aus charttechnischer Sicht sogar neue Verkaufssignale gelten sollten. Die antizyklische Interpretation des „überverkauften“ Sentiments macht aber Hoffnung, dass sich auch im Juni zunächst die positiven Tendenzen fortsetzen – auch wenn nicht mit großen Sprüngen nach oben zu rechnen ist.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler