(Prime Quants) – In ihrer Funktion als Seismograph für den Status quo in der Euro-Krise stehen die Finanzwerte unter besonderer Beobachtung. Sowohl Deutsche Bank als Commerzbank standen heute Morgen in einer ersten Reaktion auf das zyprische Hilfspaket mit Tagesgewinnen von 2,44 Prozent bzw. 2,71 Prozent deutlich im Plus. Am frühen Nachmittag sind die Gewinne jedoch rapide zusammengeschmolzen. Grund für die Abwärtswelle war eine deutlich gesenkte Prognose des Sachverständigenrats.
Der Sachverständigenrat ist ein Gremium der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung. Noch im November hatte der Rat, der aus fünf Mitgliedern (Prof. Christoph M. Schmidt, Prof. Peter Bofinger, Prof. Claudia M. Buch, Prof. Lars P. Feld und Prof. Volker Wieland) besteht, ein deutsches Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent im laufenden Jahr auf der Rechnung. Die neue Prognose wurde nun mit 0,3 Prozent deutlich nach unten geschraubt. Als Grund für die skeptischere Einschätzung führte der Rat das schwache vierte Quartal ins Feld.
Der Erholungsversuch der deutschen Finanzwerte scheint dadurch bereits im Keim erstickt zu werden. Das charttechnische Bild mahnt zur Vorsicht. Sowohl bei der Deutschen Bank als auch bei der Commerzbank scheint ein tragfähiger Boden noch nicht in Sicht. Vielmehr ähnelt der jüngste Verlauf eher einem typischen Konsolidierungsmuster, das weitere Abschläge möglich machen könnte. Bei der Deutschen Bank steht dabei die Haltezone von 32,00 Euro im Blick. Darunter gelten neue Verkaufssignale. Die Commerzbank-Papiere haben demgegenüber im Bereich von 1,11 Euro bis 1,13 Euro noch eine letzte Unterstützung im Rücken.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler