(Prime Quants) – Der Donnerstag geht mit Kursverlusten weiter. Die Aktie der Commerzbank sinkt zum Mittag um 1,5 Prozent auf 1,243 Euro. Die ersten Analysten reagieren auf die Meldung der geplanten Kapitalerhöhung und reduzieren ihre Einschätzung zur Frankfurter Bank.

Equinet und JPMorgan senken ihre Kursziele für die Commerzbank auf 1 Euro („Sell“) und 1,02 Euro („Neutral“). Dagegen belassen S&P Equity („Hold“ mit Kursziel 1,55 Euro) und Morgan Stanley („Underweight“ mit Kursziel 1,15 Euro) ihre alten Einschätzungen stehen. Nachdem die Commerzbank als Reaktion auf den gestrigen Kursrutsch am Donnerstag vorbörslich zunächst 1,66 Prozent zulegte, bringen die Analystenkommentare die Wende, die die Aktie wieder in den Keller schickt. Auch bei Kepler wurde die Einstufung auf „Reduce“ gesetzt und mit dem Kursziel von 0,70 Euro die bisherige Negativ-Rekordmarke gesetzt.

Die Maßnahme mag den Kurs der Aktie nach unten drücken, bringt die Bank aber einen Schritt weiter. Denn langfristig ist die Entfernung der Sperrminorität vom Bund bei der Commerzbank ein wichtiger Schritt. Man mag zwar geteilter Meinung sein, ob die Commerzbank zu den erfolgreichen oder auch nur guten Banken im internationalen Vergleich ist, aber eins ist relativ sicher. Wenn der Staat versucht an den Märkten mitzuspielen, stellt sich oft heraus, dass er es nicht so gut kann, wie die geübten Teilnehmer. Tendenziell steigen die Chancen der Commerzbank damit, dass sie nach vier Jahren des relativen Stillstands, die Möglichkeiten für die Bank wieder größer werden. Erscheint unter gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten der Einstieg des Staates zur Rettung auch aus heutiger Sicht noch sinnvoll, ist es ebenso sinnvoll, dass sich der Staat aus dem Unternehmen wieder zurückzieht, sobald seine helfende Hand nicht mehr benötigt wird.

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