(Prime Quants) – Die Papiere der Lufthansa konnten im zweiten Halbjahr 2012 bislang um knapp 50 Prozent zulegen – so stark wie keine andere Aktie im DAX. Aus charttechnischer Sicht wird der Wind nun jedoch spürbar rauer. Vor allem der Bremsbereich zwischen 13,60 Euro und 13,90 Euro dürfte nur sehr schwer zu knacken sein. Zwar findet sich bereits zwischen 13,10 Euro und 12,60 Euro ein Sprungbrett, von dem aus die Kurse wieder nach oben federn könnten, doch nach dem starken Auftritt ist auch ein Rücksetzer unter dieses Unterstützungsniveau nicht auszuschließen.
Die Lufthansa-Aktie ist daher für uns vorerst kein Top-Pick mehr. Die Show ist unserer Ansicht nach weitestgehend gelaufen. Zwar ist eine Zugabe in Form geringer Aufschläge weiter möglich, jedoch rechtfertigt das abzuschätzende Gewinnpotenzial unserer Meinung nach keinen Long-Trade mehr. Die Vorschusslorbeeren des Zukunftsprogramms SCORE sind unseres Erachtens recht ordentlich gewesen. Doch die starke Performance sollte auch durch starke Zahlen untermauert werden. Keine Frage, der Konzern hat in den vergangenen Monaten viel getan, macht aber in dem Bericht zum dritten Quartal 2012 deutlich, dass die dazugehörigen Maßnahmen ihre volle Ergebniswirksamkeit erst im Jahr 2015 erreichen. Durch SCORE soll das 2011er-Ergebnis (operativ) um mindestens 1,5 Mrd. Euro überboten werden. Demgegenüber steht jedoch ein eher verhaltener Ausblick. So schrieb die Lufthansa im Q3-Bericht: „Alleine der auf hohem Niveau verharrende Treibstoffpreis führt in Kombination mit dem geschwächten Euro und sinkenden Erträgen aus Treibstoffpreissicherung zu massiven Zusatzaufwendungen für Lufthansa, die für das Gesamtjahr auf derzeit 1,1 Mrd. EUR über Vorjahr geschätzt werden.“
Fazit: Als bester DAX-Wert ist Lufthansa für uns zwar kein Short-Kandidat, dennoch sehen wir derzeit nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial. Kurzfristig scheint Vorsicht geboten. Starke Impulse sind momentan nicht in Sicht. Außerdem haben die Märkte die positiven Nachrichten zuletzt übergewichtet. Die seit Juni laufende Erholung dürfte ausklingen und in einen Seitwärtstrend münden. Für eine solide mittel- oder längerfristige Prognose oder gar die Wiederaufnahme des Haussetrends müsste die Datenlage durch „harte“ Fakten untermauert werden.
{loadposition inbeitrag_werbesatz_newsletter}
{loadposition mainbody_interessenkonflikt}
{source}{/source}
{loadposition mainbody_db_derivate}
{loadposition mainbody_author_sh}
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler