(Prime Quants) – Die E.ON-Aktie wurde im laufenden Monat abgestraft, nachdem der Energiekonzern verkündete, dass die Jahresziele nicht mehr erreicht werden. Im November ging es für die Anteilsscheine 21,03 Prozent auf 13,80 Euro bergab. Auf Jahressicht liegen die Papiere jetzt mit einem Abschlag von 17,25 Prozent hinten – und das, während der Gesamtmarkt im Augenblick scheinbar nur den Weg nach oben kennt. Wie stehen also die Chancen, dass die gebeutelte E.ON-Aktie in Kürze einen Boden findet und wieder im Einklang mit den Gesamtmarkttendenzen nach oben klettert?
Ein Indiz gibt die Put-Call-Ratio, die das Verhältnis der Umsätze von Put- zu Call-Optionen an der europäischen Terminbörse Eurex zeigt. Im laufenden Monat liegt das derzeitige Verhältnis bei 1,53. Werte über 1,5 und unter 0,7 werden als Übertreibungen antizyklisch interpretiert. Das heißt: Die Aktie ist mit 785.064 Puts zu 513.475 Calls derzeit als überverkauft einzustufen. In der Summe bekommt man aber den Eindruck, dass die privaten und institutionellen Anleger ihren Prozess der Meinungsbildung zur E.ON-Aktie noch nicht abgeschlossen haben und deshalb zaudern. Die Kurse kommen jedenfalls seit Tagen nicht vom Fleck und pendeln zwischen 13,00 und 14,00 Euro impulslos hin und her. Damit besteht weiter die Gefahr eines finalen Sell-Out. Diese Option wird von einigen Marktteilnehmern mit der Begründung vertreten, dass die Kurse zuerst kapitulieren müssen, bevor es dauerhaft aufwärts gehen kann. Hierbei wird geltend gemacht, dass die institutionellen Anleger die akute Gefahr unterschätzen und die Probleme bislang aussitzen, auch wenn im November verstärkt Puts zur Absicherung geordert wurden.
Starke Unterstützungen sehen wir im Augenblick zwischen 13,00 Euro und 13,16 Euro. Unter den Aspekten eines finalen Ausverkaufs könnten wir uns auch einen Rücksetzer bis 12,05 Euro vorstellen. Viel tiefer sollte es im tendenziell guten Börsenmonat Dezember aber nicht gehen. Dennoch empfiehlt es sich mit engen Stop-Kursen (knapp unterhalb von 12,00 Euro) zu arbeiten.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler