(Prime Quants) – Eine Woche nach dem Insolvenzplan der Centrotherm Photovoltaics sieht e simmer noch nicht rosig aus für die Aktionäre des Unternehmens. Der Kurs bleibt angeschlagen. Im Handel am Donnerstag kann das Papier jedoch leicht zulegen und steigt mit 3 Prozent auf 0,91 Euro.

80 Prozent soll den Investoren die Rettung des Unternehmens kosten. So sieht der Insolvenzplan im Groben aus. Aus fünf Aktien werden eine, jedenfalls wenn sie Aktionär sind. Der Plan sieht vor, dass die Außenstände von Centrotherm Photovoltaics zu 70 Prozent in Eigenkapital umgewandelt werden, wie der Aktionär berichtete. Der in letzter öfter verwendete Kapitalschnitt in der Branche kommt einer Quasi-Übernahme gleich. Wer zuvor Fremdkapitalgeber war, wird zu Eigenkapitalgeber und die vorherigen Eigenkapitalgeber bleiben zwar als solche erhalten, verlieren aber derart massiv an Stimmrechten, dass man von einer Übernahme sprechen kann.

Den Alteigentümern ist mit einer solchen Lösung insoweit geholfen, dass die Alternative möglicherweise einen Totalausfall bedeutet hätte. Ob so eine Lösung verhindern kann, dass es vielleicht dennoch zu einem Konkurs kommt, in dem Eigenkapitalgeber nachrangig bedient werden, also erst dann etwas erhalten, nachdem die Fremdkapitalanspürche bedient wurden, ist nicht sicher. Es kann aber jedenfalls den Weg dahin verlängern oder unwahrscheinlicher machen. Schließlich müssen sich die Fremdkapitalgeber auch etwas davon versprechen, da sonst ein solcher Plan nicht angenommen würde. Wer möchte schon Eigentümer eines Unternehmens werden, das zum Untergang geweiht ist. So gesehen, ist der Plan, so er denn angenommen und erlaubt wird, ein Wink der Hoffnung.

Spekulative Anleger könnten sich mit einem Engagement bei Controtherm Photovoltaics ein Weihnachtsgeschenk vorbereiten. Die Risiken sind zwar bekannt und nicht zu vernachlässigen, die Chancen, die sich aus dem jetzigem Einstieg ergeben könnten, sind aber auch nicht zu verachten. Aber das wichtigste bleibt auch hier: Nichts ist sicher – Spekulation benötigt Mut.

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Prime-Quants.de-Redaktion ist in dem genannten Wertpapier / Basiswert zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

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Sebastian Jonkisch studierte an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Investitionen, Finanzwissenschaft und Ökonometrie. Bei Prime Quants geht der Diplom-Volkswirt und Querdenker vor allem komplexeren Fragestellungen rund um die quantitative Finanzanalyse auf den Grund.
Sebastian Jonkisch, Wirtschaft
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