(Prime Quants) – Das dritte Quartal ist rum und der DAX überrascht mit einer Performance von 13,90 Prozent. BMW-Aktionären (WKN:519000/ISIN:DE0005190003) hilft dieser Vergleich hingegen wenig, denn die Papiere aus München kommen in dieser starken Phase nur auf eine Nullrunde, was hinter Infineon die zweitschlechteste Bilanz der 30 Indexwerte bedeutet. Längst ist das Jahreshoch in weite Ferne gerückt und der Chart kann auch nicht wirklich überzeugen.
Drei Mal lief die Aktie in den vergangenen Wochen an die 200-Tage-Linie heran. Und drei Mal drehten die Kurse wieder nach unten ab. Die Folge: Der Abstand zum GD200 ist mittlerweile auf 8,3 Prozent angewachsen, sodass man aus technischer Sicht durchaus von einem Abwärtstrend sprechen könnte. Zusätzliche Brisanz erhält das Bild durch den Juni-Aufwärtstrendkanal, der mit dem September-Schlusskurs nun eindeutig nach unten verlassen wurde.
Ausblick: Unter fundamentalen Aspekten hört man derzeit kaum Positives aus der Automobilbranche. Bei Opel in Bochum standen in der vergangenen Woche teilweise sogar die Bänder still. Und auch die großen Konkurrenten Daimler und Audi verführen in diesen Tagen nicht gerade zum Kauf. Die BMW-Aktie leidet also unter einem Branchenproblem, nicht unter unternehmensspezifischen Sorgen. Wir halten das Abwärtspotenzial daher vorerst für überschaubar. Antizyklische Long-Chancen ergeben sich bei 55,33 Euro mit einem Kursziel bei 59,23 Euro. Und weiter unten rund um den Bereich von 51,82 Euro. Die Marke von 50,00 Euro sollte daher so schnell nicht in den Fokus rücken. Auf der Oberseite würden klare trendfolgende Signale erst oberhalb von 64,00 Euro aktiviert werden – der Ausbruch dürfte aber schwierig werden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler