Wunder gibt es immer wieder, das sang schon Katja Ebstein im Jahr 1970 beim Grand Prix d’Eurovision (heute heißt die Veranstaltung Eurovision Song Contest), wo das Lied immerhin den dritten Platz belegte. Direkt auf die Pole Position – jedenfalls die im Tableau des NASDAQ 100 sprang am gestrigen Donnerstag aber ein anderer Wert. Die Rede ist – natürlich – vom US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla, der am späten Mittwochabend die Zahlen für das dritte Quartal präsentierte. Die wiederum hatten den Überraschungseffekt ganz klar auf ihrer Seite, denn anders als von den Analysten erwartet, punktete der Konzern mit einer deutlichen Steigerung der Marge. Gleichzeitig konnte Tesla sowohl beim Gewinn als auch bei der Anzahl ausgelieferter Fahrzeuge jeweils einen Anstieg vermelden, und das verlieh der Aktie deutlichen Auftrieb:
Market Mover der Woche
Mit einem satten Kurssprung von 21,9% – dem größten Tagesgewinn seit Mai 2013 – setzten sich die Papiere des E-Autobauers an die Spitze im NASDAQ 100. Dabei katapultierten sich die Notierungen per Mega-Gap auch über die mittelfristige 100- sowie die kurzfristige 50-Tage-Linie und stiegen in der Spitze bis auf 262,12 US-Dollar. Die nächste Hürde lässt sich damit nun am September-Top bei 264,86 US-Dollar antragen, ehe das bisherige Jahreshoch vom 11. Juli bei 271,00 US-Dollar in den Blickpunkt rücken würde. Auf der Unterseite müsste dagegen mit der Schließung der bereits erwähnten Kurslücke gerechnet werden, was bei 218,72 US-Dollar der Fall wäre und womit sowohl GD50 als auch GD100 wieder unterboten wären. Kommt es zu einer Ausweitung eines möglichen Rücksetzers, wäre sogar ein Dip an die trendentscheidende 200-Tage-Linie an der 200-Dollar-Marke denkbar. Und der DAX?
Festgefahren
Nach dem beeindruckenden Rekordlauf in der vergangenen Woche schalteten die heimischen Blue Chips in den Konsolidierungsmodus und nur die starke Performance von Index-Schwerstgewicht SAP – für die Walldorfer ging es am Dienstag nach Zahlen auf ein neues Allzeithoch bei 223,20 Euro – hielt den DAX vor allem in der ersten Wochenhälfte im Rennen. Aus charttechnischer Sicht steckt der Index damit in einer Schiebezone rund um 19.400 Punkte fest; neue Aufwärtsimpulse dürften erst nach einem Ausbruch über das September-Top bei 19.492 und einer Bestätigung des Re-Breaks mit weiteren Kursgewinnen (und einem neuen Rekordhoch?) freigesetzt werden. Auf der Unterseite steht dagegen vor allem der Bereich um 19.250 im Fokus – verliert der DAX diesen Halt, könnte ein Rücksetzer in Richtung 19.000er-Schwelle nicht ausgeschlossen werden. Eine aktuelle Chartanalyse und einen detaillierten Blick auf die US-Märkte kurz vor der Präsidentschaftswahl präsentieren Ihnen meine sehr geschätzten Kollegen am kommenden Mittwoch ab 19.00 Uhr im SG Active Trading Webinar, wer Zeit und Lust hat, ist wie immer herzlich eingeladen!
Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen
Ihr
Sebastian Affeld
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler