Und schon wieder ist eine Handelswoche (beinahe) abgelaufen, in der es durchaus einige Themen gab, die den Kursen entweder Auf- oder Abtrieb verliehen. Fangen wir ausnahmsweise einmal direkt mit dem DAX an, der am Montag über die 19.400er-Marke ausbrechen (und damit einen kleinen charttechnischen Boden vollenden) konnte. In der Folge stieg der deutsche Leitindex am Dienstag auf ein neues Rekordhoch bei 19.634 Punkten, das am gestrigen Donnerstag – und nach einer kurzen Konsolidierungsphase zur Wochenmitte, in der es um 0,3% nach unten ging – sogar noch einmal um weitere 31 Zähler nach oben geschoben wurde. Tendenz möglicherweise weiter steigend.
20.000 Punkte in Sicht
Auslöser für den Kurssprung war der gestern vorgetragene EZB-Leitzinsentscheid; angesichts einer nachlassenden Inflationsbedrohung (im September betrug die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch 1,7% und lag damit erstmals seit mehr als drei Jahren wieder unterhalb der Zwei-Prozent-Zielmarke der Zentralbank) senkten die europäischen Währungshüter den Leitzins zum dritten Mal seit Juni und zum zweiten Mal hintereinander – was so zuletzt im Jahr 2011 vorkam. Für den DAX reichte es damit für einen Re-Break über das September-Top (19.492), das nun als erste Haltestelle zu nennen ist, während auf der Oberseite bereits über einen Anstieg in Richtung der 20.000er-Barriere nachgedacht werden kann. Für andere Werte ging es in dieser Woche jedoch eher abwärts:
Tops & Flops
Nach einer irgendwie verunglückten Veröffentlichung der Quartalszahlen bei ASML Holding gerieten am Dienstag die Tech-Titel (und hier insbesondere die Chip-Branche) unter Druck. Die Aktie des niederländischen Chip-Ausrüsters brach im Zug der Prognosesenkung um gut 16% ein und sackte auf ein neues Jahrestief bei 624,60 Euro ab. Schwach präsentierte sich auch der Luxusgüter-Sektor, in dem die Papiere von LVMH am Mittwoch ebenfalls auf einen neuen Jahrestiefstand abrutschten. Bärenstark performten dagegen einmal mehr die US-amerikanischen Standardwerte aus dem S&P 500, die knapp drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl das nächste Allzeithoch bei 5.878 Zählern markieren konnten und damit kurz vor der 6.000er-Schwelle stehen. Was so ähnlich auch für den Goldpreis gilt, der gestern auf ein neues Rekordhoch an der 2.700-Dollar-Marke geklettert ist. Womit zumindest eines für die kommende Woche garantiert ist: es bleibt spannend!
Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen
Ihr
Sebastian Affeld
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler