Während das Hauptaugenmerk in der vergangenen Woche ganz klar auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole lag, drehte sich das Interessenkarussell in den vergangenen Tagen zu einem großen Teil um DEN Chip-Champ schlechthin, dessen Quartalszahlen nach Ansicht vieler Anleger und Experten als Gradmesser für den aktuellen Zustand des KI-Hypes herangezogen werden können. Dementsprechend hellwach musste man schon sein, wenn man am späten Mittwochabend unserer Zeit das jüngste Zahlenwerk von NVIDIA auf die Schnelle interpretieren und den nachbörslichen Handel in der Aktie mitverfolgen wollte. Die Ergebnisse waren dabei solide, denn in einem tendenziell schwieriger werdenden Marktumfeld konnte sich der Branchenprimus erneut behaupten:
KI-Boom mit Fragezeichen?
Beim Umsatz verbesserte sich der Chiphersteller im Vergleich zum Vorjahresquartal um stolze 122%. Der Nettogewinn stieg um 168% auf 16,6 Mrd. US-Dollar. Damit hat NVIDIA zwar geliefert, einige Marktteilnehmer hatten allerdings – insbesondere beim Ausblick – (noch) mehr erwartet. Die Aktie kam gestern jedenfalls unter Druck und gab 6,4% auf 117,59 USD ab. Davon völlig unbeeindruckt zeigte sich indes unser zweiter Market Mover dieser Woche, der gestern einen historischen Satz nach oben machte und dabei sowohl auf Tages- als auch auf Schlusskursbasis ein neues Rekordhoch markieren konnte:
Neue Rekorde
Der deutsche Leitindex – wer hätte das in den Abwärtswellen Anfang des Monats gedacht – katapultierte sich am gestrigen Donnerstag erst auf das neue Intraday-Allzeithoch bei 18.936 und ging schließlich bei 18.913 auf dem höchsten Stand aller Zeiten in den Feierabend. Auf der Oberseite richten sich die Blicke damit jetzt zunächst auf die 19.000er-Schwelle, ehe sich darüber auch weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich der runden 20.000er-Barriere eröffnen könnte. In der Gegenrichtung sind die Haltestellen nach den jüngsten Kursgewinnen – vor dem Ende des letzten Handelstages im August liegt der DAX auf Monatssicht aktuell mit 2,4% im Plus – neu sortiert, der erste Halt kann jetzt am vormaligen Rekordhoch bei 18.893 vermerkt werden. Darunter müsste auf das Juli-Top bei 18.779 sowie auf die Auffangzone rund um 18.670/18.650 geachtet werden, ehe das April-Top bei 18.567 Punkten sowie der mittelfristige GD100 in Kombination mit der kurzfristigen 50-Tage-Linie auf den Prüfstand gestellt werden könnten.
Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen
Ihr
Sebastian Affeld
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler