Aufgemerkt und also, es geht wieder los! Wie immer um diese Zeit, kurz bevor der berühmte „Indian Summer“ die Blätter an den Laubbäumen in den Rocky Mountains in leuchtende Farben taucht, treffen sich Notenbanker sowie Politiker zum alljährlichen Meeting in Jackson Hole, Wyoming, um über die aktuelle geldpolitische Lage zu beraten. Hauptredner ist dabei selbstverständlich der amtierende Fed-Chef Jerome Powell, dessen Ansprache am Freitag mit großer Spannung erwartet wird. Hauptthema dürfte nämlich, so es nach den Mutmaßungen vieler Anleger und Analysten geht, die Antwort auf die Frage nach den möglichen Zinsschritten der US-Notenbank. Eine erste Zinssenkung bereits im September gilt mittlerweile als eingepreist, fraglich scheint nur noch die Höhe (0,25 oder doch gleich 0,5 Prozentpunkte?!). Denn:

Neue Rekorde!

Eine Absenkung des Leitzinses dürfte, so das Kalkül etlicher Marktteilnehmer und -beobachter, für weiter steigende Börsenkurse und damit möglicherweise für neue Rekordmarken sorgen. Gleichzeitig könnte die US-Wirtschaft (die eben noch stark rezessionsgefährdet schien) dank günstiger Kredite frische Impulse erhalten und damit einen neuen Aufschwung einleiten. Geht diese Rechnung auf, wäre ein weiterer Rally-Abschnitt an den Märkten möglicherweise tatsächlich nicht auszuschließen, wenngleich die Indizes seit der deutlichen Korrektur beziehungsweise dem Rücksetzer vom Monatsauftakt ohnehin schon richtig stark performten. So legte der S&P 500 zwischenzeitlich rund 10% zu und schob sich am Donnerstag bis auf 26 Punkte an das amtierende Allzeithoch bei 5.670 heran. Bereits auf ein neues Rekordhoch ausbrechen konnte dagegen der Goldpreis, der seine aktuelle Bestmarke Anfang der Woche auf 2532 US-Dollar verbesserte. Für den DAX ging ebenfalls klar aufwärts:

Neue Chartmarken

Nach dem Rückfall auf das aktuelle Monats- beziehungsweise Korrekturtief vom 5. August bei 17.025 Zählern zündete der deutsche Leitindex eine – nur von zwei etwas schwächeren Sitzungen unterbrochene – Erholungsrally, die das Aktienbarometer um mittlerweile rund 9% nach oben katapultierte und gestern auf ein neues August-Hoch bei 18.551 trug. Damit sind die ersten Widerstände jetzt bereits am Zwischenhoch vom 31. Juli bei 18.564 und dem April-Top bei 18.567 zu finden, darüber würde es um die beiden Tops vom 23. und 5. Juli bei 18.647 sowie 18.650 gehen. Kann der DAX diesen Bremsbereich überwinden, wäre sogar ein Hochlauf an das Juli-Top bei 18.779 und das amtierende Allzeithoch möglich. Drehen die Notierungen nach der starken Aufwärtsbewegung jedoch wieder nach unten ab und fallen unter den GD100 (18.280) beziehungsweise den GD50 (18.209) zurück, müsste mit einem Test des Juli-Tiefs und der 18.000er-Schwelle gerechnet werden. Darunter sollte das Juni-Tief bei 17.951 stützend wirken, ehe es zu einem Rücksetzer in Richtung des April-Tiefs bei 17.627 mit dem GD200 (17.611) kommen könnte.

Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen

Ihr
Sebastian Affeld