Über Wochen ging es an dieser Stelle in Sachen Themenauswahl, analog zu den Aktienkursen, überwiegend nach oben. Und das, obwohl aus der Wirtschaft (jedenfalls der hierzulande) mindestens ebenso lange bereits entgegengesetzte Signale gesendet wurden. Zuletzt senkte das Münchener ifo-Institut die Wachstumsprognose für das laufende Jahr – von 0,9% auf gerade einmal 0,2%. Gleichzeitig attestierten das Institut der deutschen Wirtschaft, „wie gelähmt“ zu sein und beschrieb die Stimmung unter Unternehmen und Haushalten als „schlecht“. Das bringt uns direkt zum „ParaDAXon“, wie meine sehr geschätzte Kollegin den fulminanten Kursanstieg im DAX seit neuestem nennt. Der deutsche Leitindex verbesserte seine aktuelle historische Bestmarke gestern erst auf 17.879 Punkte – trotz (oder gerade wegen?) der vorgeblich schlechten Ausgangslage im Land. Und:

Schwächephase?

Auch die US-Aktienindizes notierten auf neuen Höchstständen – obwohl die ersten Tech-Schwergewichte, bis dato sichere Performance-Garanten und Rally-Zugmaschinen, zuletzt durchaus Schwächen zeigten. So sackte beispielsweise die Aktie von Google-Mutter Alphabet in dieser Woche unter die trendentscheidende 200-Tage-Linie ab und kämpft aktuell um den Re-Break am langfristigen Durchschnitt. Für den in der Vergangenheit erfolgsverwöhnten Apple-Konzern ging es nach der endgültigen Absage an das Apple Car bereits Ende Februar deutlich unter den GD200 zurück, derzeit ringen die Kurse um eine Stabilisierung oberhalb der 150-Dollar-Marke. Damit mehren sich die An-, mindestens aber Fragezeichen, ob die Märkte möglicherweise vor einem Richtungswechsel stehen könnten. Aber:

Innere Stärke

Im DAX, um zum heimischen Leitindex zurückzukehren, ist davon aktuell noch nichts zu sehen. Die Blue Chips konnten nach einer kurzen Konsolidierungsphase in den ersten drei Handelstagen dieser Woche von der EZB-Sitzung zum Leitzinsentscheid am gestrigen Donnerstag profitieren und sowohl per Tagesschluss als auch im Intraday-Verlauf auf neue Bestmarken ausbrechen. Damit rückt auf der Oberseite jetzt bereits die 18.000er-Marke in den Fokus, während die Haltestellen auf der Unterseite neu sortiert wurden. Erste Unterstützungen sind demnach nun am Top aus der Vorwoche bei 17.817 Zählern, an der 17.700er-Schwelle und am Wochentief bei 17.619 zu finden, darunter könnten die Kurslücken vom 29. Februar (17.601) und vom 22. Februar (17.118) geschlossen werden, wobei zuvor noch das Verlaufshoch vom 16. Februar bei 17.198 stützend wirken sollte.