Nachdem die Grundstimmung in den vergangenen Wochen an den Märkten eher pessimistisch war und sich diese relative Freudlosigkeit zur Abwechslung auch in sinkenden Börsenkursen widerspiegelte, wendete sich das Blatt in den zurückliegenden Sitzungen. Für die Aktienindizes ging es teils deutlich nach oben, womit sich in den jeweiligen Charts nach den Korrekturtiefs aus der Vorwoche nun eine veritable Gegenbewegung erkennen lässt. Wobei sich die Aufwärtsdynamik zuletzt auch wieder deutlich verlangsamte, nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am gestrigen Donnerstag drehten die Aktienbarometer auf breiter Front nach unten. Ohnehin hat der jüngste Erholungsschub nicht alle Werte nach oben bugsiert. Einer, der zuvor als vermeintlicher Top-Titel gehandelt wurde, musste am Mittwoch zum Beispiel mit einem Minus von über 12% aus dem Handel schleichen – und das ausgerechnet am Tag des Börsengangs! Konkret:
Stolperfalle
Für die Birkenstock-Aktie, die zur Wochenmitte an der New Yorker Stock Exchange ihr IPO feierte, gerieten die ersten Schritte an der Börse zu einem Fehltritt. Bei einem Ausgabepreis von 46 USD lag der erste Kurs bei 41 USD, der letzte zur Schlussglocke bei 40,20 USD. Für das Traditionsunternehmen („Since 1774“) aus Linz am Rhein, das seit Februar 2021 mehrheitlich zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehört, ging es am gestrigen Donnerstag sogar noch weiter abwärts (Close bei 37,55 USD, ein Tagesminus von 6,6%), womit es derzeit für die Kult-Treter noch alles andere als rund läuft. Ins Stolpern gerieten mittlerweile auch die Aktienmärkte, die zum Wochenschluss erst einmal wieder im Minus tendierten:
Strohfeuer?
Der DAX, der am gestrigen Donnerstag zunächst noch auf das Wochen- und neue Oktober-Hoch bei 15.575 gestiegen war, rutschte anschließend erneut nach unten ab. Damit rückt nun das offene Gap vom Dienstag in den Fokus, das zwischen 15.273 und 15.128 verläuft. Kommt es zu einem Gap-Close, könnte ein neuerlicher Rücksetzer an die 15.000er-Marke beziehungsweise das Korrekturtief aus der Vorwoche bei 14.948 Punkten nicht ausgeschlossen werden. Auf der Oberseite müsste es dagegen unverändert über die 15.600er-Marke und den langfristigen GD200 gehen, um einen Ausbruch in Richtung Volumenmaximum und März-Top bei 15.706 lancieren zu können. Oberhalb dieses Niveaus hätten die Notierungen dann sogar Platz für einen Anstieg bis an den Bremsbereich rund um 15.800 Zähler, wobei hier zusätzlich die mittelfristige 100-Tage-Linie bremsend wirken dürfte.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler